Tiba Geschäftsführer Reinhard Wagner über die Transformation bei der Tiba, beim Kunden und zu Hause

9. Oktober 2023

„Man hat es mittlerweile im Gespür, wann ein Wandel notwendig ist“, sagt Reinhard Wagner. Gemeinsam mit Till Balser bildet er die Geschäftsführung der Tiba Group Services GmbH und der Tiba Managementberatung GmbH. 2021 stand für die Tiba ein eigener, hausinterner Wandel vom reinen Projektmanagement-Dienstleister hin zum ganzheitlichen Transformations-Anbieter an. Anfang 2023 folgte dann direkt die nächste Entwicklung: Die Tiba reorganisierte sich und tritt zukünftig als Tiba Transformation Group auf, die alle Tochterfirmen umfasst. In unserem Interview sprechen wir mit Reinhard Wagner über Herausforderungen, Gründe und Erfolge dieser Entwicklung und auch darüber, wie er die Rolle der Tiba in Zukunft sieht.

Lieber Reinhard, vielen Dank, dass Du dir die Zeit nimmst, um mit uns über deine Welt der Transformation zu sprechen. 2022 hast du gemeinsam mit Till Balser eine neue organisatorische Ausrichtung auf den Weg gebracht und 2021 habt ihr die Tiba durch eine große inhaltliche Transformation geführt – Warum war die Entwicklung hin zur Gruppe für die Tiba zu genau diesem Zeitpunkt notwendig?

Am Markt hat sich seit der Gründung der Tiba unheimlich viel getan. Durch die Pandemie verstärkte sich der Wunsch nach einem Wandel der Arbeitswelt. Aber nicht nur das, auch unsere Kunden haben sich weiterentwickelt. Zum Beispiel in der Automobilbranche: Da geht es jetzt viel mehr um Themen wie Digitalisierung und Elektromobilität. Deshalb haben wir die Chance ergriffen und bereits 2021 unser Portfolio erweitert – von der reinen Projektmanagement-Beratung hin zum ganzheitlichen Transformation-Experten.

Die Entwicklung der Tiba zu einer Gruppe hat sich folgerichtig daraus ergeben. Wir wollen nach außen als Einheit auftreten: Deshalb haben wir eine Holding eingeführt, die als Dach für alle Tiba-Unternehmen fungiert. Auf Holding-Ebene gibt es nun zwei neue Gesellschaften: Die Tiba Group Services und die Tiba Marketing. Beide sind für die gesamte Tiba-Gruppe tätig und bieten ihre Services auch für Kunden an. So können wir Ressourcen bündeln und effizienter gestalten. Wenn man wächst, ist irgendwann ein organisatorischer Überbau notwendig, damit die Gesellschaften sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Dass es der richtige Zeitpunkt war, zeigt sich immer erst im Nachhinein. In dem Moment, wenn die Entscheidung getroffen werden muss, weiß man das noch nicht – aber man hat es im Gespür. Der Wandel lag bei der Tiba einfach in der Luft!

Was war dir als Geschäftsführer wichtig bei der Umsetzung?

Eines der Ziele bei der Veränderung war beispielsweise, die Rolle von Projekten und Projektmanagement auf ein neues Level zu heben. Als Gruppe können wir auf der Metaebene mit dem Kunden viel strategischer kommunizieren und das ist auch notwendig. Denn in der Vergangenheit wurde Projektmanagement vor allem für die Umsetzung operativer Themen eingesetzt. Heute gewinnen Projekte, die sich zunehmend mit Change und Transformation beschäftigen, einen ganz anderen Stellenwert. Denn nur so kann eine ganze Organisation hinter einem Wandel im Unternehmen stehen. Es muss von allen Seiten getragen werden und da hilft es nur, wenn Transformations-Management den Weg in die Chefetage findet. Dazu mussten wir uns als Tiba anders aufstellen, um deutlich strategischer das Top Management unterstützen zu können. Die Neuorganisation der Tiba Transformation Group mit einer klaren Fokussierung auf den strategischen Vertrieb hilft bei dieser Aufgabe.

Wodurch habt Till und du euch inspirieren lassen?

Die Entscheidungen zum Wandel – sei es dem inhaltlichen Wandel oder dem organisatorischen ein Jahr später – waren beide aus einer Intuition herausgetrieben. Wir sind beide schon sehr lange im Geschäft und hatten aufgrund der langjährigen Erfahrung die Notwendigkeit zum Wandel gespürt. Es brauchte nur eine Gelegenheit, dies auszusprechen, zu diskutieren und auf den Punkt zu bringen. In einer Sitzung haben wir dann innerhalb von ein paar Stunden unsere Gedanken aufs Papier gebracht, fast wie von Geisterhand. Gemeinsam mit einem erweiterten Arbeitskreis haben wir das Konzept dann noch ausgefeilt und uns die Meinung und Impulse von unseren Führungskräften eingeholt. Es war einfach an der Zeit für einen Wandel.  

Was sind die größten Fallstricke bei Change & Transformation und wie ist die Tiba beim eigenen Change mit diesen umgegangen?

Da gibt es sicherlich mehrere. Zuallererst wäre hier einmal der Zeitpunkt: Es gibt sicherlich nicht „den richtigen Zeitpunkt“, aber man muss das Momentum der Situation nutzen und Mut zeigen. Dann ist es wichtig, alle abzuholen. Wenn sich die Mitarbeitenden nicht mitgenommen fühlen, dann werden sie den Wandel auch nicht mit vollem Herzen mitgehen. Das kann zum Scheitern der Transformation führen. Letztendlich sollten Führungskräfte auch immer eine klare Richtung aufzeigen, also die strategischen Eckpfeiler und ein erstes Zielbild. Allerdings sollten zu Beginn noch nicht zu viele Details festgelegt werden, denn diese ergeben sich erst im Rahmen eines partizipativen Prozesses. Schließlich darf das Ganze auch nicht starr sein, sondern muss agil und wandlungsfähig bleiben.

Welche Vorteile ergeben sich durch die Holding für euch?

Neben der erhöhten internen Effizienz und der Möglichkeit, dem Kunden nun die Dienstleistungen der Gruppe aus einer Hand anbieten zu können, hat es vor allem den Vorteil, dass man als Gruppe anders wahrgenommen wird am Markt. Wir erhalten neue, interessante Anfragen und haben auch bei Ausschreibungen eine deutlich größere Wirkung. Man tritt als Gemeinschaft mit weit gefächertem, ganzheitlichem Portfolio auf. Dies erhöht auch die Attraktivität am Arbeitsmarkt und führt mit dem erweiterten Dienstleistungsportfolio dazu, dass Mitarbeitende deutlich anspruchsvollere und auch unterschiedliche Aufgaben übernehmen können.

Dir ist die Zusammenarbeit mit Partnern sehr wichtig und du trägst deshalb maßgeblich dazu bei, dass das Partnernetzwerk der Tiba kontinuierlich gepflegt und erweitert wird, beispielsweise mithilfe eines großen Partnerevents. Warum ist dir das wichtig und was trägt das Partnernetzwerk zu eurem Wandel bei?

Immer da wo unsere Kompetenzen an ihre Grenzen stoßen, arbeiten wir bei der Tiba mit anderen Unternehmen in einer Partnerschaft zusammen. Diese ergänzen uns komplementär. Unser Wachstum ist und war nur realisierbar durch leistungsfähige Partner. Mittlerweile haben wir 30 feste Partnerfirmen, mit denen wir sehr zuverlässig zusammenarbeiten. Dieses Netzwerk zu hegen und zu pflegen ist wichtig, um die Tiba auch in Zukunft erfolgreich zu halten. Deshalb starten wir ab diesem Jahr ein jährliches Partnerevent, bei dem wir unsere Partner einladen die Tiba und sich gegenseitig besser kennenzulernen. Dort diskutieren wir auch neue Ideen und Impulse, wie wir noch mehr aus unserer Partnerschaft machen können.

Wo siehst du die Tiba in der Zukunft und welche Stellschrauben aus der vergangenen Transformation könnt ihr für diese Zukunftsgestaltung nutzen?

Langfristig wollen wir deutlich strategischer unterwegs sein, nicht mehr nur operativ. Dabei treffen wir auf neue Wettbewerber und müssen uns stetig weiterentwickeln. Denn die Veränderung auf der Welt wird auch zukünftig nicht aufhören: Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Agilisierung – die Entwicklung bleibt nicht stehen und schafft stetig neue Herausforderungen. Die Themenbereiche unserer Kunden werden sich radikal verändern: Da müssen wir nur mal einen Blick auf die Automobilbranche werfen. Dem Thema Elektromobilität werden noch weitere Innovationen folgen, um dem Klimawandel begegnen zu können. Oder Kunden im Energiesektor: Sie befinden sich ebenfalls vor großen Transformationen, z.B. beim Umbau von Erdgas auf Wasserstoff. Ganze Unternehmen werden dafür in den Wandel gehen müssen, und zwar im großen Stil. Hier wollen wir als Tiba unterstützen mit unserem Know-How im Bereich Transformation auf allen Ebenen. Wir nutzen dabei die Erfahrungen aus unserem eigenen Wandel und richten uns ständig am Bedarf der Kunden aus. Wir müssen Vordenker in den Trends der Zukunft sein, um die Transformationen erfolgreich begleiten zu können.

Die Transformation einer Organisation ist eine Herausforderung und bedarf großer persönlicher Bereitschaft zum Wandel. Wie begegnest du Wandel auch im Privatem?

Mit absoluter Offenheit. Mein Sohn kam im letzten Jahr zu mir, und meinte „Los Papa, wir bestellen jetzt ein Auto Online.“ Das klang in meinen Ohren erst mal seltsam, da ich beim Autokauf eher Autohändler, Probefahrten etc. gewohnt war. Heute habe ich in der Garage ein Elektroauto und eine Solaranlage auf dem Dach, das wir vom Sofa aus per App konfigurieren können und bin durchweg zufrieden.

Oder auch beim Thema Home-Office: Die Pandemie hat hier sehr zum Umdenken bei Unternehmen geführt und ich bin stolz wie schnell und problemlos sich die Tiba auf das „Neue Normal” virtueller Arbeit umgestellt hat. Früher war ich sehr, sehr viel unterwegs. Jetzt genieße ich es, die Zeit besser zu nutzen, als mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit im Stau zu stehen. Man muss offen bleiben für Neues und sich ausprobieren. Einfach machen, ist meine Devise und das hat sich in meinem Leben bisher immer positiv entwickelt. Das gefällt mir auch besonders an der Tiba – Dinge werden ausprobiert, Fehler dürfen gemacht werden und tragen wiederum zu neuen Entscheidungen bei. Diese Offenheit, die die Tiba gegenüber Neuem zeigt, das ist es, was sie ausmacht, und das ist es auch, was den Wandel erfolgreich macht – egal ob hausintern oder beim Kunden.

Was wäre in deinem Werkzeugkoffer für eine erfolgreiche Transformation?

Zuallererst braucht es für erfolgreiche Transformation Mut, als Führungskraft den Schritt des Wandels zu gehen. Darüber hinaus spielt Dialogbereitschaft eine große Rolle, um die Menschen auf die Reise mitzunehmen. Auch Ausdauer ist essenziell, um Wandel wirken zu lassen und dem Prozess des Wandels genügend Raum und Zeit zu geben.

Vielen Dank für das Interview!

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