Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser!

Die Jamaika-Koalition ist nach vier Wochen Verhandlungen gescheitert. Wann wir nun eine neue Regierung haben werden und wie das Projekt „Regierungsbildung“ unter diesen Voraussetzungen ausgehen wird, bleibt spannend. Wird es Angela Merkel schaffen, die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen „Stakeholder“ doch noch unter einen Hut zu bekommen?

Als Projektmanager ist Ihnen eine solche Herausforderung nicht unbekannt. Ähnlich wie im Wahlkampf, wo die Parteien offenlegen sollten, welche Ziele sie verfolgen und wofür sie stehen, gibt es bei der Planungs- und Projektierungsphase neuer Projekte Annahmen über Interessen und Ziele relevanter Stakeholder und Projektpartner, die sich dann bei vertraglicher Konkretisierung des neuen Projektes als Trugschluss erweisen. Und da kann es durchaus passieren, dass – wie nach der Wahl mit der SPD – ein einkalkulierter Projektpartner plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht.

Als Projektleiter ist man gewohnt, mit solch unvorhergesehen Entwicklungen zurecht zu kommen. Ob die Politik es schaffen wird? Häufig denke ich darüber nach, ob man Politik und Regierung in Projektmanagement und Stakeholder Management schulen sollte. Ich hatte einmal eine konkrete Anfrage eines engagierten Mitarbeiters einer Parlamentsfraktion. Er bat uns, über Schulungen und Beratung Transparenz über die von der Fraktion aufgesetzten Projekte zu bekommen, um diese dann zielorientierter und mit klaren Prioritäten steuern zu können. Das Vorhaben ist bereits im Ansatz am kompletten Widerstand der Fraktion erstickt.

Als Projektleiter wissen wir alle aus Erfahrung: Oft ändert sich die Aufgabenstellung oder der Schwerpunkt innerhalb eines Projektes, ein anderes Mal ändern sich die Rahmenbedingungen. All dies macht Projektarbeit so herausfordernd – aber auch so unglaublich spannend. Dabei lernen auch wir von Tiba bei jedem Projekt wieder dazu. In den knapp 30 Jahren seit Gründung der Tiba hatten wir erlebt, welch enorme Dynamik die Disziplin „Projektmanagement“ entwickelt hatte. Das Gefühl, nun endlich alle Themen des Projektmanagements zu beherrschen, hielt selten länger als einen Tag. Schon kamen neue Anforderungen auf uns zu. Mit der Welt des agilen Projektmanagements potenziert sich die Dynamik. Vor drei Jahren begannen wir unseren Ansatz „Projektmanagement 4.0“ zu durchdenken. Die Ergebnisse hieraus stelle ich seit Anfang 2017 in Keynotes auf Kongressen vor. Seit Ende Oktober liegen sie in einer Studie vor, die Sie auch auf unserer Homepage abrufen können. Der nachfolgende Artikel möge Sie neugierig machen.

Weitere spannende Themen in diesem Heft sind unter anderem die Auswirkungen der Generation Y auf das Projektgeschäft, der Einführung eines leistungsfähigen Tools für Anlaufmanagement bei einem Nutzfahrzeughersteller sowie die Frage, wie ein Change gelingen kann, wenn sich die Führungskraft diesen ablehnt.

Mit dieser Themenauswahl möchten wir Sie an unserer Erfahrung teilhaben lassen und zum Austausch auffordern. Denn egal, wie lange jemand im Projektgeschäft ist: Jeder einzelne Auftrag birgt mindestens eine neue Herausforderung.

Die aus meiner Sicht beste Möglichkeit des Austausches bieten die nächsten PM Tage am 14. und 15. März 2018 in München. Hier erwartet Sie geballtes Projektmanagement Know-how aus der Praxis für die Praxis, von Entscheidern für Entscheider. Mit Key Notes, Vorträgen und Workshops. Ich freue mich, wenn Sie mit dabei sind –

mit Passion for Projects!

Ihr
Till H. Balser
Geschäftsführer

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Till H. Balser

Geschäftsführer, Tiba Managementberatung GmbH

Till H. Balser gründete das Unternehmen 1989. Tiba gehört zu den ersten Beratungsunternehmen, die sich auf das Thema Projektmanagement spezialisiert und Projektmanagement ganzheitlich betrachtet haben. „ Damit waren wir unserer Zeit weit voraus … Ein stetiges, gesundes Wachstum und die Internationalisierung der Unternehmensgruppe Tiba belegen, dass wir mit unserem systemischen, ganzheitlichen Beratungsansatz den Kern der heutigen Anforderungen an Projektmanagement treffen” sagt Balser.