Agile to go – Nachhaltige Kirschen

– Tipps für die Praxis –

Welcher Vogel würde einen Kirschkern in der Gegend rumtragen, wenn kein Fruchtfleisch dran wäre? Wie würden Kirschbäume überleben, wenn ihre Früchte keinen Kern hätten? Damit sich der Baum vermehren kann und langfristig wachsen kann braucht er Kirschen, die Fruchtfleisch und Kerne haben.

Tiba Magazin – Ausgabe 2/2018

 

Agile KirschenGenauso werden unsere Kunden auch keine Produkte kaufen, die zwar perfekt in unsere Strategie passen, aber für sie keinen Nutzen haben. Und wir werden langfristig als Unternehmen nicht überleben, wenn wir immer nur das tun, was der Kunde von uns will, ob es in unsere Strategie passt oder nicht. Erfolgreiche Produkte müssen immer die Bedürfnisse der Kunden und unsere eigenen erfüllen. Wie schafft man das?

  • Klarheit in der Vision: Jedes Unternehmen, jedes Projekt und jeder Mitarbeiter sollte zuallererst sich selbst kennen und wissen wofür, man steht. Welche Vision verfolgen wir? Was wollen wir in die Welt bringen? (Und „Geld verdienen“ ist keine Vision! Geld ist das Ergebnis und sollte nie der Beweggrund sein!)
  • Den Kunden verstehen: Verstehen heißt nicht nur wissen, was der Kunde will, sondern auch warum er es will und was er eigentlich braucht. Das zu tun, was der Kunde will, lässt oft nur wenig Spielraum zu. Wenn es darum geht Bedürfnisse zu befriedigen, gibt es unzählige Möglichkeiten. Einige davon sind so sogar viel besser, als es sich der Kunde selbst vorstellen kann.
  • Die ideale Kirsche entwickeln: Nur wenn ich die beiderseitigen Bedürfnisse erkannt habe und somit viele Lösungsmöglichkeiten habe, kann eine „Sowohl als auch“-Lösung entstehen. Das bedeutet, ein Produkt oder ein Projekt, das dem Kunden richtig gut schmeckt und gleichzeitig uns selbst wachsen lässt (z.B. Plattform-Weiterentwicklung, Knowhow-Aufbau, Team- und Beziehungsaufbau etc.). Mit Hilfe von Design Thinking oder Scrum lassen sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten schnell an echten Kunden testen. Dadurch lassen sich immer bessere Kirschen erfinden.

Agilität heißt also nicht, wie oft geglaubt wird, 100%-ige Kundenorientierung. Und es reicht auch nicht mehr aus (wie früher vielleicht), gute Produkte zu haben und diese mit viel Marketing-Aufwand zu vertreiben. Nur wer es schafft, sich am Kunden zu orientieren, ohne sich selbst aus dem Blick zu verlieren, wird nachhaltig erfolgreich sein. Genauso wichtig, wie den Kunden zu verstehen ist es, die eigene Vision und Strategie klar zu haben.

Diese Tipps basieren auf dem Prinzip 6 „Kundennutzen“ aus dem White Paper „Wie wirkt sich der Trend ‚Agilität‘ auf das Projektmanagement aus“

Autor: Alexander Koschke, Berater und Trainer, Tiba Managementberatung GmbH
Email: redaktion(at)tiba.de

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Das White Paper „Wie wirkt sich der Trend ‘Agilität’ auf das Projektmanagement aus“ finden Sie als Download in unserer Downloadarea . Wahlweise kann es bei der Tiba per Mail an redaktion@tiba.de kostenlos angefordert werden.

Download

 

Beitragsserien „Agility to go“ und „Stolpersteine“

PrinzipienHier finden Sie praxisorientierte und leicht umzusetzende Tipps rund um die von der Tiba entwickelten sieben Prinzipien für die Agi­lisierung des Projektmanagements. Ziel ist, das Mindset in kleinen Schritten nachhaltig zu ändern:

 

Agilisierung des Projektmanagements in der Praxis
Wie wirkt sich der Trend „Agilität“ auf das Projektmanagement aus?

Prinzip 1. Freiwilligkeit
Agile to go – Eine Frage des Mindsets
Keine Freiwilligkeit? Stolperstein Destruktion

Prinzip 2. Geschützter Raum
Agile to go – Geschützter Rahmen im Alltag / Time Boxing
Kein geschützter Rahmen? Stolperstein Demotivation

Prinzip 3. Echtes Team
Agile to go – Der Mensch im Mittelpunkt
Kein echtes Team? Stolpersteine Chaos und Diskussion

Prinzip 4. Supportive Management
Agile to go – Funktionierst Du noch oder lebst Du schon?
Kein Supportive Management? Stolperstein Ineffizienz

Prinzip 5. Iterate to Wow
Agile to go – Design Thinking to go – Kommunikation 

Prinzip 6. Kundennutzen
Agile to go – Nachhaltige Kirschen

Autor:in

Portrait Autor

Alexander Koschke

Alexander Koschke ist seit Ende 2008 bei der Tiba Managementberatung und Teil des Think Tanks zum Thema PM 4.0. Als Berater und Trainer treibt er das Thema Agilität und neue Führung in Industrieunternehmen leidenschaftlich voran. Der Maschinenbau-Ingenieur (MBA) geht auch in seiner Freizeit der Frage nach: Wie wollen wir arbeiten? Die aktuelle Welle der Agilität, die immer mehr auch die Industrie erfasst, bietet da ein gutes Forschungsfeld. Durch die Kombination verschiedener agiler Projektmanagement-Ansätze und mit seinen ausgeprägten Führungs- und Softskills begeistert er immer mehr Kunden für dieses Thema.