Was ist agiles Projektmanagement und was macht es erfolgreich?

In den letzten Jahren hat agiles Projektmanagement am modernen Arbeitsplatz rasant an Popularität gewonnen, um der Arbeit in einer komplexen, sich ständig verändernden Welt gewachsen zu sein. Agiles Arbeiten gedeiht in anpassungsfähigen Kulturen, in denen Teammitglieder schnell bereit sind, sich zu verändern, wenn das Ergebnis eine produktivere Arbeitserfahrung ist. In diesem Leitfaden erfahren Sie mehr über agiles Projektmanagement, seine wichtigsten Komponenten und Prinzipien und wie Sie die agile Methodik implementieren.

WAS IST AGILES PROJEKTMANAGEMENT?

Agiles Projektmanagement ist ein iterativer Ansatz für das Projektmanagement, bei dem der Schwerpunkt auf der Aufteilung großer Projekte in überschaubare Aufgaben liegt, die in kurzen Iterationen während des gesamten Projektlebenszyklus abgeschlossen werden. Teams, die agile Methodiken, Ansätze und Rahmenwerke anwenden, sind in der Lage, ihre Arbeit schneller abzuschließen, sich an veränderte Projektanforderungen anzupassen und ihre Arbeitsabläufe laufend zu optimieren.

Wie der Name schon sagt, sind Teams mit einer agilen Methode besser in der Lage, schnell die Richtung und den Fokus zu ändern. Softwareunternehmen und Marketingagenturen sind sich besonders der Tendenz bewusst, dass sich die Anforderungen der Projektbeteiligten von Woche zu Woche ändern. Agiles Projektmanagement ermöglicht es den Teams, ihre Arbeit neu zu bewerten und in bestimmten Schritten anzupassen, um sicherzustellen, dass sich mit der Veränderung der Arbeit und der Kundenlandschaft auch der Fokus des Teams ändert.

Agiles Projektmanagement basiert auf den Werten und Prinzipien des Agilen Manifests und wurde als Reaktion auf die Unzulänglichkeiten traditioneller Entwicklungsmethoden wie der Wasserfallmethode entwickelt.

► Lesetipp: Was ist das Wasserfallmodell? Definition & Überblick

Eines der Ziele eines agilen oder iterativen Ansatzes ist es, den Nutzen während des gesamten Prozesses und nicht erst am Ende freizugeben. Im Kern sollten agile Projekte zentrale Werte und Verhaltensweisen wie Vertrauen, Flexibilität, Befähigung und Zusammenarbeit aufweisen.

Das Wasserfallmodell hat mindestens fünf bis sieben Phasen, die in strikter linearer Reihenfolge ablaufen, wobei eine Phase erst beginnen kann, wenn die vorherige Phase abgeschlossen ist. Überschneidungen zwischen den Phasen sind dabei nicht möglich.

Die genauen Namen der Phasen können variieren, aber das oben gezeigte Bild wäre ein Beispiel für ein fünfstufiges Wasserfallmodell. Im Gegensatz zum Wasserfallmodell wird das Projekt bei agilen Ansätzen nicht anhand eines langfristigen Plans durchgeführt, sondern in kurzen Iterationen. Beim agilen Rahmenwerk Scrum werden beispielsweise mit Hilfe sogenannter Sprints, also kurzen Bearbeitungszyklen, in denen jeweils ein oder mehrere Themenbereiche aus dem Backlog bearbeitet, getestet und abgeschlossen.

Während des Sprints, der ein bis vier Wochen dauern kann, kommen keine neuen Anforderungen oder Anpassungen hinzu, da das Team nicht gestört werden soll. Die Teammitglieder kommen täglich für wenige Minuten zusammen, um den Stand der Dinge zu besprechen. Auf einen erfolgreich abgeschlossenen Sprint folgt das Sprint Review Meeting: Dort wird das geschaffene Ergebnis präsentiert, sei es im eigenen Team oder gegenüber dem Kunden.

WICHTIGE MERKMALE VON AGILEM PROJEKTMANAGEMENT

Aufteilung des Projekts in Teile: Agile unterteilt ein Projekt in Teile (Iterationen genannt), wobei jede Version nach jeder einzelnen Iteration an den Kunden geschickt wird. Außerdem lässt sich der Erfolg des Projekts durch den Erfolg dieser Iterationen leicht vorhersehen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Vorabplanung vollständig.

Selbstorganisierte Teams: Wie bereits erwähnt, wird bei Agile ein paralleler Managementmodus verwendet. Die Mitarbeiter eines Unternehmens werden nicht von einer zentralen Kontrollinstanz, sondern von Gruppen geführt. Bei Agile kann es beispielsweise acht Teams geben, die an einem einzigen Projekt arbeiten. Jedes Team verwaltet sich selbst, ohne externe Anleitung. Die Teams interagieren miteinander, um Projektdiskussionen zu führen und Prozesse zu verknüpfen, da sie ansonsten nicht autark sind.

Im Rahmen von Scrum wird ein agiles Projekt von diesen Hauptakteuren bearbeitet:

Kundenengagement: Bei Agile steht die Einbeziehung des Kunden an erster Stelle. Der Kunde hat einen hohen Stellenwert, da nach jeder Iteration ein Feedback eingeholt wird und darauf reagiert wird.

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4 KERNWERTE DES AGILEN PROJEKTMANAGEMENTS

Projektwerte sind Leitelemente, die den Projektteams helfen zu definieren, was ihnen wichtig ist und worauf sie sich während des Projekts konzentrieren sollten. Agile Teams halten sich an vier Kernwerte, um Projekte erfolgreich durchzuführen:

  1. Individuen und Interaktionen haben Vorrang vor Prozessen und Tools: In einem agilen Projekt werden die Menschen als das Wichtigste angesehen und haben immer Vorrang, da sie letztendlich den Erfolg des Projekts bestimmen.
  2. Funktionierende Software statt umfassender Dokumentation: Das Projektteam kann bei Bedarf Dokumentationen erstellen, aber es kann kein funktionierendes Produkt entwickeln, wenn diese nicht vorhanden sind. Daher hat die Erstellung eines funktionierenden Produkts immer Vorrang.
  3.  Zusammenarbeit mit dem Kunden statt Vertragsverhandlungen: Das agile Team hält es für besser, mit den Kunden zusammenzuarbeiten, um ihren Input und ihr Feedback zu erhalten, als zu versuchen, sich mit einem Vertrag zu schützen und zu riskieren, den Auftrag zu verlieren.
  4. Reagieren auf Veränderungen statt Befolgen eines Plans: Es ist sinnvoller, flexibel und anpassungsfähig zu sein, als sich an einen starren Plan zu halten, der aufgrund veränderter Projektanforderungen möglicherweise nicht mehr relevant ist.

 

KANN AGILES PROJEKTMANAGEMENT MIT ANDEREN ANSÄTZEN KOEXISTIEREN?

Diese Frage wird von vielen Projektmanagern gestellt und hat zu einer Meinungsverschiedenheit unter den Experten geführt. Es ist möglich, dass Agile mit traditionellen Projektmanagement-Systemen koexistiert, aber es ist Vorsicht geboten. So kann die Verwendung zweier unterschiedlicher Ansätze für ein und dasselbe Projekt kontraproduktiv sein. Da Agile und viele andere Rahmenkonzepte völlig gegensätzlich sind, können die Projekte auf der Strecke bleiben. Daher ist es am besten, Agile zusammen mit anderen, nicht traditionellen Projektmanagement-Methoden wie Lean zu verwenden, um Konflikte zu vermeiden.

HYBRIDES PROJEKTMANAGEMENT: HERAUSFORDERUNGEN & CHANCEN

Es kann für Unternehmen schwierig sein, die kulturellen Veränderungen herbeizuführen, die für eine wirksame Umsetzung agiler Methoden notwendig sind, effektiv zu implementieren. Eine auf Kontrolle basierende Organisationskultur wird möglicherweise mit den agilen Prinzipien der Teambefähigung und Bottom-Up Problemlösung und Planung überfordert sein. Dabei werden die jeweiligen Ziele nämlich nicht vom Management nach unten, sondern von den einzelnen Abteilungen nach oben kommuniziert.

► Lesetipp: Wann macht agiles Projektmanagement Sinn?

Hybrides Projektmanagement kann sich jedoch positiv auf das Geschäft auswirken, da es die Liefergeschwindigkeit erhöhen, die Abhängigkeiten (insbesondere von externen Zulieferern) verringern und es den Teams erleichtern kann, autonom an ihren Zielen zu arbeiten.

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