Nachhaltigkeit mit Humor | Ein Interview mit Chin Meyer

Quer- und Gegendenken hilft beim Weiterkommen, Lachen entspannt und öffnet uns für neue Einsichten. Deshalb haben wir den Berliner Kabarettisten und Autor Chin Meyer zu den » PM-Tagen eingeladen. Er wird die Themen Nachhaltigkeit und Projektmanagement gehörig und geistreich auf die Schippe nehmen – und von dort ausgehend gleich unsere Wirtschaft und die ganze Welt. Einen kurzen Vorgeschmack gibt er uns im Interview vorab.

Herr Meyer, hupen Sie in einem Audi Q7 die lahmen Gurken beiseite, oder lassen Sie sich zu Ihren Auftritten chauffieren, damit Sie gar nicht erst in Versuchung kommen?

Chin Meyer: Ich lasse mich selbstredend chauffieren, aber ein Q7 ist mir zu lahm und zu klein. Ich komme mit 11.000 PS und Durchschnittsgeschwindigkeit 200 km/h. Im ICE. Außer bei Verspätung. Da stehe ich dann im Stau, wie alle anderen auch.

Was haben Projektmanagement, Finanzamt und Wahnsinn miteinander zu tun?

Meyer: Es handelt sich um Symptome derselben unheilbaren Krankheit.

Mal im Ernst, machen wir uns alle etwas vor mit unserem Streben nach Nachhaltigkeit? Tut sich da ein Abgrund der menschlichen Seele auf?

Meyer: Zuerst mal ist das Streben nach Nachhaltigkeit natürlich eine schöne Sache – die aber mit vielen Abgründen durchlöchert ist. Denn das Nachhaltigste wäre natürlich ein schnelles und unkompliziertes Aussterben des Homo Sapiens. Der Rest der Flora und Fauna des Planeten würde die Entfernung dieses disruptiven Elements sicher begrüßen. Mit der möglichen Ausnahme einiger Schoßhunde… Da wir dazu aber aus unerfindlichen Gründen nicht bereit sind, gilt es jetzt, den Schaden, den unsere Gattung anrichtet, zu begrenzen – und da steckt der Teufel im Detail: Die Palmöl-Plantagen zur Herstellung von Bio-Diesel vernichten die Existenz von Millionen Kleinbauern – die dann irgendwann als Wirtschaftsflüchtlinge bei uns aufschlagen…

Wie können Projektmanager trotz allen Wahnsinns die Welt etwas besser machen?

Meyer: Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Ich meine, indem wir Schritt für Schritt Projekte auf Nachhaltigkeit untersuchen, kommen wir der Sache näher – auch auf die Gefahr hin, dass man nicht alle Konsequenzen im Blick haben kann.

Was können wir von Ihnen lernen?

Meyer: Improvisation. Spielfreude. Den Humor auch in schwierigen Situationen behalten. Denn das Unperfekte ist unser Grundzustand – und das wiederum ist perfekt!

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