Leading SAFe® und Scrum im Vergleich: Unterschiede, Vorteile & Best Cases

In der schnelllebigen Geschäftswelt von heute sind Unternehmen bestrebt, wettbewerbsfähig zu bleiben und ihren Kunden auf effiziente Weise einen Mehrwert zu bieten. Agile Methoden erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie flexible und iterative Ansätze bieten. Unter den zahlreichen agilen Frameworks haben sich insbesondere SAFe® (Scaled Agile Framework) und Scrum als erfolgreiche und gefragte Standards etabliert. Beide Methoden haben zwar einige gemeinsame Grundsätze, unterscheiden sich jedoch erheblich in ihrer Umsetzung und ihrem Umfang. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Leading SAFe® und Scrum und lernen ihre einzigartigen Merkmale, Vorteile und Anwendungsfälle kennen.

LEADING SAFE® VERSTEHEN: AGILE SKALIERUNG AUF UNTERNEHMENSEBENE

Leading SAFe® ist, wie der Name schon sagt, ein Framework, das für die Skalierung agiler Praktiken auf die Unternehmensebene entwickelt wurde. Es bietet einen strukturierten Ansatz zur Ausrichtung mehrerer agiler Teams, zur Förderung der Zusammenarbeit und zur erfolgreichen Durchführung von Großprojekten. Leading SAFe® kombiniert Lean-, Agile- und DevOps-Prinzipien zu einem umfassenden Framework, das den gesamten Wertstrom innerhalb einer Organisation unterstützt.

Eines der Hauptmerkmale von Leading SAFe® ist die Betonung der Ausrichtung von oben nach unten. Das bedeutet, dass die Führungskräfte einer Organisation eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der agilen Transformation spielen. Das Framework führt außerdem das Konzept der Agile Release Trains (ARTs) ein, bei denen es sich um funktionsübergreifende Teams handelt, die zusammenarbeiten, um in synchronisierter Weise Werte zu liefern. Die ARTs dienen als Bausteine von Leading SAFe®, wobei jedes Team einer modifizierten Version von Scrum folgt.

FÜR WEN EIGNET SICH LEADING SAFE?

Leading SAFe® richtet sich an Fachleute, die an agilen Transformationen und der Einführung des Scaled Agile Framework in ihrer Organisation beteiligt sind. Dazu gehören Führungskräfte, Manager, Berater, Coaches und Agile Change Agents. Personen, die eine SAFe® Agilist Zertifizierung anstreben, haben in der Regel einen Hintergrund im Projektmanagement, in der Softwareentwicklung oder in anderen verwandten Bereichen. Sie haben oft bereits Erfahrung mit agilen Methoden wie Scrum, Kanban oder Lean und verfügen über ein grundlegendes Verständnis der agilen Prinzipien und Praktiken.

Leading SAFe® ist jedoch so konzipiert, dass es für Fachleute aller Erfahrungsstufen zugänglich ist, einschließlich derjenigen, die neu in Agile sind, und derjenigen, die seit vielen Jahren mit agilen Methoden arbeiten. Das Zertifizierungsprogramm wurde entwickelt, um Einzelnen dabei zu helfen, ein tiefes Verständnis des Scaled Agile Frameworks zu erlangen. Zusätzlich soll das notwendige Wissen und die Fähigkeiten erlangt werden, um agile Transformationen in Organisationen zu leiten.

Leading Safe Training und Zertifizierung bei der Tiba Business School

SCRUM: BEFÄHIGUNG AGILER TEAMS AUF PROJEKTEBENE

Am anderen Ende des Spektrums steht Scrum, ein leichtgewichtiges und hochflexibles agiles Framework, das sich auf die Befähigung einzelner Teams konzentriert. Scrum basiert auf dem Konzept der iterativen und inkrementellen Entwicklung. Dabei setzt Scrum auf kurze, zeitlich begrenzte Iterationen, die Sprints genannt werden. Diese dauern in der Regel ein bis vier Wochen und beinhalten die Planung, Ausführung, Überprüfung und Anpassung der Arbeit des Teams.

Scrum-Teams sind selbstorganisierend und funktionsübergreifend und bestehen aus einem Product Owner, einem Scrum Master und den Mitgliedern des Entwicklungsteams. Der Product Owner vertritt die Stimme des Kunden, setzt Prioritäten für das Product Backlog und stellt sicher, dass das Team an den wertvollsten Funktionen arbeitet. Der Scrum Master unterstützt das Team bei der Einhaltung der Scrum-Praktiken, beseitigt Hindernisse und fördert die kontinuierliche Verbesserung.

Scrum Product Backlog

Während eines Scrum Sprints kommen keine neuen Anforderungen oder Anpassungen hinzu, damit das Team ungestört arbeiten kann. Die Teammitglieder kommen täglich für wenige Minuten zusammen, um den Stand der Dinge zu besprechen.

UNTERSCHIEDE IN FOKUS UND UMFANG

Obgleich sowohl Leading SAFe® als auch Scrum das gemeinsame Ziel verfolgen, durch iterative Entwicklung Werte zu schaffen, unterscheiden sich ihr primärer Fokus und ihr Umfang erheblich.

Leading SAFe® legt einen starken Fokus auf die Ausrichtung auf Unternehmensebene, die Koordination und die Programmausführung. Es geht dabei auf die Herausforderungen ein, die mit Großprojekten verbunden sind, an denen mehrere Teams, Abteilungen und Stakeholder beteiligt sind. Durch die Einführung von ARTs und eines strukturierten Governance-Modells ermöglicht Leading SAFe® Organisationen die Synchronisierung von Maßnahmen, die Sicherstellung der strategischen Ausrichtung und die effektive Verwaltung von Abhängigkeiten.

Scrum hingegen konzentriert sich auf die Befähigung einzelner Teams, schrittweise Werte zu liefern. Es eignet sich hervorragend für Situationen, in denen der Projektumfang relativ klein ist und von einem einzigen Team bewältigt werden kann. Die Flexibilität von Scrum ermöglicht es den Teams zudem, schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren und ihre Vorgehensweise auf der Grundlage häufiger Feedbackschleifen anzupassen.

QUAL DER WAHL: DAS RICHTIGE FRAMEWORK FÜR IHR UNTERNEHMEN

Die Auswahl des besten Frameworks für Ihr Unternehmen hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Größe des Projekts, der Anzahl der beteiligten Teams und der Unternehmenskultur. Hier sind einige wichtige Überlegungen:

  • Projektkomplexität: SAFe® eignet sich besonders gut für komplexe Projekte mit zahlreichen Abhängigkeiten und großen Teams, während Scrum sich für kleinere, weniger komplexe Projekte eignet, die eine hohe Flexibilität erfordern.
  • Organisatorische Struktur: Wenn Ihre Organisation einen Top-Down-Management-Stil hat und Wert auf zentralisierte Entscheidungsfindung legt, passt das Governance-Modell von Leading SAFe® möglicherweise besser zu Ihnen. Legt Ihre Organisation dagegen Wert auf Autonomie, Selbstorganisation und dezentrale Entscheidungsfindung, ist der teamzentrierte Ansatz von Scrum möglicherweise besser geeignet.
  • Umfang der Einführung: Die Einführung von SAFe® erfordert erhebliche Investitionen in Schulungen, Coaching und organisatorisches Change Management. Es eignet sich daher am besten für Organisationen, die eine groß angelegte agile Transformation anstreben. Scrum hingegen kann schrittweise eingeführt werden, indem man mit einzelnen Teams beginnt und diese nach und nach ausbaut.

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