Leitlinien im Geschäftsprozessmanagement

Trendserie –

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Geschäftsprozesse so standardisiert wie nötig und so flexibel wie möglich sein. Vier Leitlinien geben dabei Orientierung.

In einer neuen Trendserie beginnend ab der kommenden Ausgabe des Tiba Magazins befasst sich Arne Rieger im Detail mit den einzelnen Leitlinien und gibt Praxistipps für deren erfolgreiche Umsetzung. Zunächst ein Überblick zum aktuellen Whitepaper.

Tiba Magazin – Ausgabe 1/2018

Geschäftsprozessen fehlt häufig der Bezug zu Vision, Werten und Strategie des Unternehmens. Zudem wird der systemische Zusammenhang der Prozess-Festlegungen mit den Menschen, Methoden, IT-Landschaft, Organisation und dem Geschäftsumfeld oft nur oberflächlich betrachtet. Die Folge: Das Unternehmen wird zunehmend ineffizient und ineffektiv. Vermeiden lässt sich dies durch eine kontinuierliche Anpassung der Geschäftsprozesse an aktuelle Gegebenheiten. Dabei haben sich vier Leitlinien bewährt:

Leitlinie 1: Kundenorientierung

Die konsequente Ausrichtung auf den Kundenbedarf ist der wichtigste Aspekt bei der Gestaltung der Prozesse.

Leitlinie 2: Flexibilisierung vs. Standardisierung

Prozessstandardisierung werden aufgrund der Effizienzvorteile in Routine- und Regelprozessen eingesetzt. Kreative Aufgaben erfordern eine weite Öffnung für eine individuelle, situative Wahl der Vorgehensweisen.

Leitlinie 3: Fehlertoleranz und Lernkultur

Nachhaltiges Geschäftsprozessmanagement muss eine bewusste, kontrollierte Fehlertoleranz und Lernkultur beinhalten, eine Ausrichtung auf Spaß am Experiment.

Leitlinie 4: Permanente Anpassung

Geschäftsprozessmanagement sollte ein aktives, starkes Element zur kontinuierlichen Verbesserung aller Vorgänge beinhalten, mit einer entsprechenden Verankerung in der Unternehmenskultur und gelebter Vorbildfunktion der Führungskräfte.

Lösungsansatz: Navigation Point Model

Ein Lösungsansatz ist das Navigation Point Model, bei dem die rigiden Vorgaben der Stage Gates durch getaktete Navigationspunkte ersetzt werden. In diesen stimmen sich die Stakeholder hinsichtlich bisheriger Zielerreichung, weitere Prioritätensetzung sowie zur situativ besten Vorgehensweise / Methode ab. Dabei arbeiten sie in geschützten Bereichen und damit möglichst ungestört.

 

Fazit

Die Schlagkraft eines gut geführten Geschäftsprozessmanagements für die Sicherstellung eines langfristigen Unternehmenserfolgs wird oft unterschätzt. Verwirrung im Team, Intransparenz und Doppelarbeit sind Alarmsignale dafür, dass die irgendwann definierten Prozesse nicht mehr zu den Anforderungen im aktuellen Arbeitsalltag passen. Die vier Leitlinien des Geschäftsprozessmanagements sichern die Zukunftsfähigkeit sowie Innovationskraft eines Unternehmens dauerhaft.

In der kommenden Ausgabe des Tiba Magazins: Leitlinie 1 – Kundenorientierung – was bedeutet dies für die Geschäftsprozesse?

 

Lesetipps – weitere Fachbeiträge und Praxisbeispiele im Tiba Magazin online:

Autor:in

Portrait Autor

Arne Rieger

Berater, Leiter CoC Business Process Management, Tiba Managementberatung GmbH

Email: redaktion(at)tiba.de

Der Maschinenbauingenieur verfügt nach mehr als 17 Jahren in der Industrie, davon 10 Jahre in fachübergreifender Führungsverantwortung, über umfangreiche Erfahrung in der Leitung von globalen F&E- und Auftragsprojekten, im abteilungsübergreifendem Geschäftsprozessmanagement sowie im organisatorischem Änderungsmanagement, ergänzt durch PMP und Lean Six Sigma Zertifikate. Seit März 2018 leitet er das Kompetenzcenter Business Process Management bei Tiba.